Ich muss da mal was loswerden. Wir Erwachsenen möchten immer so viel von unseren Kindern. Wir haben Termine, die Kinder haben Termine. Sie müssen zur Schule oder in den Kindergarten. Es gibt feste Regeln und Grenzen. Wir großen setzen diese. Vielfach ohne die Kinder zu fragen. Mir ist das vor einiger Zeit Bewusst geworden wie sehr wir Eltern eigentlich unsere Kinder führen. Was wir von ihnen verlangen. Das hat mich so nachdenklich und traurig gemacht, dass ich einen besonderen Tag für M.J. wollte. Einen Tag wo sie die Regeln aufstellt. Wo sie sagt wo es lang geht. Ein Tag der ganz nach ihren Wünschen ist. Ein Wünsch – Dir – Was – Tag 😀
Und jetzt möchte ich Euch davon erzählen. Was sie sich gewünscht hat. Und Ihr werdet staunen was das für Wünsche waren 🙂 Genauso wie ich 🙂 Und Ihr werdet sehen, warum ich das öfter machen werde und warum ich das soooo wichtig finde 🙂
Morgens wollte M.J. erst mal richtig lange ausschlafen. Ja, Ihr habt richtig gelesen 🙂 Ausschlafen. Also bis um sieben 🙂 Sie ist halt eine Lerche, und für sie ist das ausschlafen 🙂 Dann wollte sie im Schlafanzug sein. Sie wollte mal beim frühstücken „Jake und die Nimmerland Piraten“ schauen.
Davon hatte sie nach einer halben Stunde genug. Dann wünschte sie sich, dass ich ihr ein Gespensterkostüm mache. Gewünscht, getan 🙂 Ich habe einfach ein altes weißes Bettlaken genommen und habe daraus ein Kostüm gemacht. Danach hat sie im Schlafanzug die Wohnung mit geputzt 🙂 Eine schöne 4-Zopf Frisur musste natürlich auch noch sein 🙂
Sie wollte unbedingt so einkaufen gehen. Denn es war ja auch schließlich dazu noch Halloween 🙂 Sie durfte sich ganz viel aussuchen. Es war ihr Wunsch. Jedoch hatte ich ihr eine Finanzielle Grenze gesetzt. Sie wünschte sich auch noch einen Besuch auf dem Wochenmarkt. Gewünscht, getan.
Als wir fertig waren mit einkaufen, wollte sie eine Blätterschlacht machen. Gewünscht, getan.
Wieder zu Hause wollte sie erstmal ne Runde kuscheln. Zum Mittagessen wünschte sie sich:
Gurken mit Gemüsestäbchen. Gewünscht, getan.
Nachmittag haben wir ganz viel gespielt, gebastelt und gesungen. Denn das hat sie sich gewünscht 🙂
Ein Knuddelmonster sollte ich ihr noch nähen 🙂
Nach dem Abendbrot wünscht sie sich zu Halloween rauszugehen. Gewünscht getan.
Sie hat ganz schön abgestaubt 🙂 Und sie war so stolz 🙂 Wir haben sogar zwei Zombies getroffen 🙂 Andere Kinder sind schreiend weg gelaufen, aber M.J. fand die zwei COOL 🙂
Als wir dann wieder zu Hause waren wünschte sie sich ihren Mädelsabend. DVD schauen mit Chips 🙂 Gewünscht, getan. Dann wünschte sie sich das ich ihr eine Geschichte erzähle zum einschlafen (Mache ich jeden Abend und danach unser Lied. Aber sie wünschte sich eine lange Gruselgeschichte mit Molly Monster). Gewünscht, getan.
Es war ein wunderschöner Tag. Vieles was sie sich gewünscht hat, machen wir jeden Tag. Wir singen, basteln und spielen. Aber für sie war es ein tolles Gefühl mal der „Chef“ zu sein. Es hat ihr sehr gut getan. Was ich so toll fand, war einfach die Tatsache das wir eigentlich schon viel so machen wie sie sich ein Leben mit mir vorstellt. Es war schön zu sehen, wie selbstbewusst sie mir gesagt hat was sie wann tun will. Und manchmal war es merkwürdig zu sehen, was sie sagte. Zum Beispiel: So nun aber husch husch, beeil Dich mal. Solche Sätze eben. Das spiegelte mich einfach wieder. Das fand ich nicht so gut, und das sage ich nun auch nicht mehr so.
Es wird bestimmt noch öfter einen „Wünsch Dir was Tag“ geben. Denn sie hat es sich verdient. Und das meine ich so wie ich es sage. Es tut ihr gut. Es tut jeden Kind gut, einfach mal die Rollen zu tauschen. Einfach mal bei sich selbst sein. Wo die Bedürfnisse des Kindes zählen. Und nicht die der Erwachsenen.
In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass jeder von Euch einmal einen „Wünsch Dir Was Tag“ für seine Kinder macht.
Eure Anni
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